Der Prozess der Rekapitalisierung der griechischen Banken kann beginnen

Eurogruppe gibt grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche - u. a. bis zu 10 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Banken.

23.11.2015

Wichtiger Meilenstein zur Stabilisierung und Normalisierung der griechischen Wirtschaft erreicht!

Griechenland erhält die nächste Tranche aus dem Hilfsprogramm - rund 12 Milliarden Euro stehen Griechenland nun zur Verfügung, wovon bis zu 10 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der griechischen Banken reserviert sind.

2 Milliarden Euro sind für den griechischen Haushalt bestimmt, bis zu 10 Milliarden Euro können nun vom Rettungsschirm ESM an Griechenland ausbezahlt werden, wenn die griechischen Banken frisches Kapital benötigen und die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Die Verhandlungen mit der Eurogruppe wurden mit einem Kompromiss für sozial schwächere Bürger, welche Ihre Kredite nicht mehr bedienen können, abgeschlossen. Insbesondere dieses Thema war mit ein Grund, warum die nun folgende Tranche erst jetzt ausbezahlt wird, da diese eigentlich schon im Oktober hätte erfolgen sollen. Rund 25 Prozent der sozial schwächeren Bürger in Griechenland sollen nun vor einer Beschlagnahmung/Zwangsversteigerung Ihrer Immobilie durch die Banken geschützt werden.

Bei den vorangegangenen Stresstests durch die Europäische Zentralbank hatte sich überraschend herausgestellt, dass die griechischen Banken weniger Kapitalbedarf benötigen als ursprünglich befürchtet. Von dem neuen Hilfsprogramm für Griechenland im Umfang bis zu 86 Milliarden Euro waren ursprünglich bis zu 25 Milliarden Euro für die Banken eingeplant.

Nun also kann der Prozess und die finalen Verhandlungen mit den griechischen Banken beginnen, vor allem mit den vier größten, systemrelevanten Banken in Griechenland. Der Prozess muss bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Derzeit wird damit gerechnet, dass die griechischen Banken insgesamt 14,4 Milliarden Euro frisches Kapital benötigen, wovon aber ein Teil von privaten Investoren fliessen wird.

Die Rekapitalisierung ist wichtig für die griechische Wirtschaft, damit diese wieder an Schwung aufnimmt und wächst und auch hier wieder Normalität einkehrt.

Sodann gehen wir davon aus, dass auch nach und nach im Laufe des nächsten Jahres die Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland abgemildert werden und auch wieder Finanzierungen von Immobilien in Griechenland, auch von ausländischen Investoren, möglich ist.